Neues Gedicht von S.H.

Heute hat uns wieder ein neues Gedicht von S.H. erreicht, das erste findet sich hier:

Gesicht Stadtwache

Echt lächerlich, diese Sache!
nach diesem Linz09 wollen einige eine Stadtwache
und kriminalisieren, was es nicht gibt –
und den Focus auf ein Thema schiebt
das nicht der Wahrheit entspricht;
damit verliert Linz ihr Gesicht…
Und als ob es nur das wär?!
Es fällt – dran zu glauben – echt schwer,
dass Grenzen zu wahren sind,
wo die Befugnis endet und wo sie beginnt!
Auch Unkosten werden gefressen –
diese wären anderswo besser bemessen!

Von S.H.

Newsletter 02

Sie lesen den zweiten Newsletter der Kritischen Plattform Stadtwache Linz:

# 01 # Stadtwache? Ordnungsdienst? Trotzdem dagegen!

Auch wenn die Stadtwache in Ordnungsdienst umbenannt wird, die Idee dahinter bleibt die gleiche – und unsere Meinung dazu ebenfalls! Egal mit welchem Namen ausgestattet, wir brauchen keine uniformierten Patrouillen in unserer Stadt. Denn die schleichende Militarisierung unserer Gesellschaft kann nur zu mehr sozialen Problemen und Ausgrenzung der schlechter gestellten Randgruppen unserer Gesellschaft führen. Wer Probleme lösen will, muss in soziale Maßnahmen investieren.

# 02 # BürgerInnen-Initiative

Das erstes Ziel wurde erreicht: Mehr als 1000 Unterschriften wurden binnen zwei Wochen gegen die geplante Stadtwache gesammelt. Damit ist die erste Hürde geschafft, nun muss der Bürgermeister innerhalb von zwei Wochen das Anliegen der Initiative öffentlich kundmachen und eine neue Unterschriftenliste für vier Wochen auf den Gemeindeämtern auflegen. Wenn in diesen vier Wochen 3.000 Personen die BürgerInneninitiative unterzeichnen, muss der Gemeinderat das Ansinnen der Initiative wie einen Antrag behandeln und über die Abschaffung der Stadtwache abstimmen.

Mehr Infos: https://www.stadtwachelinz.at/erstes-ziel-erreicht-mehr-als-1000-unterschriften-gegen-die-geplante-stadtwache

# 03 # Spendenkonto

Das Engagement für die BürgerInnen-Initiative erfolgt auf ehrenamtlicher Basis, dennoch werden bald Kosten für Plakatkampagnen, Flugzettel, Inserate und andere Drucksorten  anfallen. Daher wurde folgendes Spendenkonto eingerichtet:

Kontobezeichnung:  „Keine Stadtwache“

Kto-Nr: 55162069557
BLZ: 12000
Bank Austria

Mehr Infos: https://www.stadtwachelinz.at/neues-spendenkonto-der-burgerinneninitiative

# 04 # Medienspiegel

Das Thema Stadtwache bleibt ein heißes Eisen, dies zeigt sich auch in dem noch immer großen Medienecho: Alleine 13 Berichte in den letzten Tagen!

# 05 # Blog

Wir haben uns wieder über einige Beiträge von engagierten KünstlerInnen und SchriftstellerInnen freuen dürfen, sowie über einen sehr interessanten Bericht:

# 06 # Informiert bleiben, mithelfen

Jede/r kann seine/n Beitrag zum kritischen Diskurs leisten:

  • Empfehlen sie unsere Homepage weiter.
  • Senden sie unseren Newsletter weiter und motivieren sie ihre FreundInnen und Bekannte, ihn ebenfalls zu abonnieren.
  • Treten sie der Facebook Gruppe bei, und laden sie ihre FreundInnen ein!
  • Werden sie selbst tätig und helfen sie uns in der Organisation mit. Kontaktieren sie uns!

# 07 # Und Schluß

Medienspiegel 24.03.2010

Wie gewohnt hier der wöchentliche Medienspiegel der Berichterstattung zur Stadtwache:

17.03.2010 – Radio FRO – Etappe Eins: Anti-Stadtwachen Initiative

18.03.2010 – subtext.at – „Konzept keines da, Geld da – wo gibt’s das?“

23.03.2010 – orf.at – Stadtwache erregt weiterhin Gemüter

23.03.2010 – krone.at – „Zweitschlechteste Lösung“ für neuen Ordnungsdienst

23.03.2010 – Österreich – Jetzt fix: Ordnungsdienst statt Stadtwache in Linz

24.03.2010 – Heute – Stadtwache nicht mehr zu stoppen

24.03.2010 – Oberösterreichische Nachrichten – SPÖ und FPÖ beschließen Linzer Stadtwache ab 1. September

24.03.2010 – Oberösterreichische Nachrichten – Kommentar: Stadtwache light?

Bericht aus der 4. Sitzung des Sicherheits- und Ordnungsausschusses vom 22.03.2010

Wir haben von Markus Pühringer, Ausschussmitglied der Grünen, einen Bericht über die gestrige Sitzung des Sicherheits- und Ordnungsausschusses erhalten. In dieser Sitzung wurde beschlossen:

1. Organisationsform:
Die „Stadtwache“ wird in Form eines ausgegliederten Unternehmens (vermutlich eine GmbH) in der Unternehmensgruppe der Stadt Linz organisiert. Das heißt, es wird für die „Stadtwache“ dann einen eigenen Aufsichtsrat, eineN AufsichtratsvorsitzendeN und eineN GeschäftsführerIn geben müssen. Dies wurde mit den Stimmen von SPÖ und FPÖ beschlossen, gegen die Stimmen der ÖVP, welche eine Magistratslösung wollte. Auch die Grünen stimmten dagegen, sie sind grundsätzlich gegen die Stadtwache.

2. Name
Die „Stadtwache“ wird dann „Ordnungsdienst (der) Stadt Linz (GmbH)“ heißen. In der Abstimmung über den Namen war die Mehrheit von SPÖ, FPÖ und der Grünen dafür, die ÖVP dagegen. Begründet wurde der Name „Ordnungsdienst“ mit der Tatsache, dass dieser Name besser dem geplanten Aufgabenprofil der neuen Truppe entspricht und damit auch klarer wird, dass es sich dabei um keinen eigenen „Wachkörper“ handelt, der nach der Bundesverfassung in einer Stadt wie Linz verboten wäre.
Die Grünen waren für die Namensänderung, weil es eine reine Abstimmung über den Namen war und der Name „Ordnungsdienst“ weniger problematisch erscheint als der (polizeilich konnotierte) Name „Stadtwache“. Die ÖVP wollte den Namen „Stadtwache“ beibehalten.

3. Weiterer Zeitplan
Diese Beschlüsse bedeuten für den weiteren Zeitplan, dass am 22. April im Linzer Gemeinderat ein Grundsatzbeschluss für den Ordnungsdienst gefällt werden soll (mit Aufgabenprofil, Kompetenzklärung, Organisationsform und finanzieller Bedeckung). Die ersten OrdnungsdienerInnen der Stadt sollen dann schon ab 1. September auf der Straße ihren Dienst beginnen, deren Ausbildung wird davor stattfinden.

4. Kosten
Der Ordnungsdienst wird in der ersten Phase mit 18 Vollzeitäquivalenten 931.000 € kosten. Nach der Aufstockung ab 01.01.2011 werden die Kosten 1,552 Millionen € betragen. 18 Vollzeitäquivalente bedeuten, dass durchschnittlich zu einem Zeitpunkt zwischen 8:30 und 24:00 uhr 4,55 personen ihren Dienst verrichten werden.

Interview mit Karl Klar und Merlins Mam auf Subtext.at

Oliver Lukesch hat in der letzten Ausgabe des Onlinemediums subtext.at Karl Klar und Merlins Mam zur Stadtwache interviewed:

subtext.at: Das Ziel der Initiative ist es, die Stadtwache zu verhindern. Was sind eure konkreten Kritikpunkte?
Merlins Mam: Ich kann jetzt nicht konkret die Kritikpunkte aufzählen, die die BürgerInninitiative beinhaltet, da ich sie nicht auswendig gelernt habe. Was dahinter steckt ist, dass die Stadtwache ersatzlos gestrichen werden soll.

Karl Klar: Ich denke jeder hat verschiedene Punkte, warum er gegen die Stadtwache ist. Wir haben die Mitglieder der Initiative auch gebeten, einzelne Statements auf der Website abzugeben, da sieht man schon sehr stark, dass es verschiedene Ansatzpunkte gibt.

Für mich persönlich stehen ein paar Sachen im Vordergrund: Zum einen, dass man den rechten Kräften unserer Gesellschaft nicht erlauben darf, die Diskussion so weiter zu treiben, wie sie bisher geführt worden ist, da dies in der Beschneidung von BürgerInnen-Rechten enden würde. Das andere ist, dass es mit der Einführung einer Stadtwache zu einer Militarisierung des öffentlichen Raums kommen würde – man schließt Randgruppen unserer Gesellschaft aus, man verschärft Konflikte, statt sie zu lösen.

Merlins Mam: Ich empfinde die Stadtwache als ein Kontrollsystem, welches verhindern soll, was so nicht zu verhindern ist. Was uns verkauft wird ist eine fiktive Sicherheit, die nur fiktiv sein kann, es geht um das Finden eines Sündenbocks. Da wird Geld für etwas freigegeben, was vor der Wahl nicht thematisiert worden ist.

Das ganze Interview findet sich hier: Subtext.at – „Konzept keines da, Geld da – wo gibt’s das?“