Detlef Wimmer – Karikaturenwettbewerb gestartet!

In einem Interview mit der Bezirksrundschau am 10.02.2011 hat der Linzer FPÖ-Sicherheitsstadtrat Detlef Wimmer darum gebeten, mehr Karikaturen von ihm anzufertigen. O-Ton: „Meine Bitte ist es, lieber mich zu karikieren, als die Mitarbeiter.“ Der Linzer Künstler Karl Klar hat nicht lange gezögert dieser Bitte nachzukommen und einen Detlef Wimmer – Karikaturenwettbewerb gestartet. „Wir haben zwar eine grundlegend andere Weltsicht, aber ich muss Herren Wimmer in dieser Sache Recht geben: Es gibt einen frappierenden Mangel an Detlef Wimmer Karikaturen“, so Karl Klar.

Unter allen Einsendungen werden Gutscheine der Linzer Top-Restaurants Wirt am Graben, Gelbes Krokodil und Spirali, ein Gutschein vom In-Friseur Haarschneider Franz und vieles mehr verlost. In einer Abschlussveranstaltung wird eine hochkarätige Jury in einer feierlichen Zeremonie die Sieger-Karikatur küren. Dem Sieger / der Siegerin winkt als Belohnung ein gemeinsames Foto mit Detlef Wimmer.

Mehr Informationen auf der Karikaturenwettbewerbseite.

Detlef Wimmers Karikaturenaufruf

Detlef Wimmers Karikaturenaufruf

350 € pro Bettlerverweis?

Ein Kommentar von Karl Klar zum ersten Monat mit der Stadtwache.

Seit einem Monat soll die Linzer Stadtwache alias Ordnungsdienst nun das subjektive Sicherheitsgefühl der LinzerInnen heben. Ein Sicherheitsgefühl, dass der Stadt Linz viel wert ist, immerhin werden 2.000.000 € im Jahr oder 166.000 € im Monat dafür investiert.

Natürlich bleibt die inhaltliche Kritik bestehen: Die Stadtwache ist und bleibt ein politisches Instrument der Rechten und Konservativen. Mithilfe eines schwammig-geführten Sicherheitsdiskurses werden Minderheiten konstruiert und anschließend attackiert, wird Ausgrenzung praktiziert und legitimiert.

Doch jetzt möchten wir mal spaßeshalber die so beliebten Zahlenspiele der Rechten selbst betreiben. Zur Erinnerung: Detlef Wimmer erzürnte sich in der Causa unseres Projekts „Watchdogwatcher“ ja über die persönliche Bereicherung der AktivistInnen, wenn auch mit falschen Zahlen, siehe „Förderskandal“. Das Land OÖ hatte ja knappe 16.000 € kritischen Projekten zur Stadtwache Linz zugesprochen: die Reaktion der FPÖ kam wenig überraschend: „Steuergeldverschwendung!“ attestierte sie. Und nachdem die so oft beschworene Meinungspluralität im Kulturland Oberösterreich auch nur eine gute Figur am Papier, nicht aber in der Realität macht, wurden die Förderungen flugs wieder zurückgenommen, Jurybeschluss hin oder her.

Nun verweist Detlef Wimmer stolz auf die Zahlen des ersten Einsatzmonats:

162 Müllablagerungen, 122 Service- und Informationsfälle, 95 Fälle der Leinen- und Beißkorbpflicht und 61 Fälle der „illegalen Bettelei“. Mit dem Rest ergibt das stolze 472 Einsätze, nach Adam Riese circa 350 € pro Einsatz.

  • 350 € um die LinzAG anzurufen und eine Entsorgung zu veranlassen.
  • 350 € um zu informieren – gibt’s nicht schon eine Infoline der Stadt Linz?
  • 350 € um Mitmenschen darauf aufmerksam zu machen, ihre Hunde an die Leine zu nehmen.
  • 350 € um einen Bettler zu vertreiben – eine Monatsmiete für eine GWG-Wohnung.

Wie kann es unserer Gesellschaft wert sein, so viel Geld in Tätigkeiten zu stecken, die jede/r von uns selbst erledigen könnte? Wie kann unsere Gesellschaft auf der einen Seite Sozialeinrichtungen sträflich unterfinanzieren und auf der anderen Seite Millionen € in die zynische Sekiererei notleidender Menschen zu stecken?

Es ist höchste Zeit, die Stadtwache abzuschaffen. Nicht nur aus inhaltlichen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen. Denn die 2.000.000 € wären hundertmal besser in Sozial- und Kulturprojekten investiert. Auch wenn die StadtwächterInnen knuddelig aussehen und bis dato noch keine großen Skandale provozierten, sie stehen für eine rückwärtsgewandte Politik.

Karl Klar trifft zwei StadtwächterInnen, 01.09.2010, 08:05

Pfefferspray olé?

Ein Kommentar von Karl Klar als Reaktion auf die jüngste Berichterstattung, siehe OÖN.

Die Linzer Stadtwache (vulgo Ordnungsdienst) ist bekanntlich nicht bewaffnet, sehr zum Bedauern des FPÖ-Stadtrats Detlef Wimmer. Zuerst wünschte er sich Schlagstöcke für seine Truppe. Als diese nach heftigem Widerstand im Sicherheitsausschuß des Gemeinderats nicht durchsetzbar schienen, machte er sich für den Einsatz von Pfefferspray stark. (Einmal hörte man in einem Interview, dass sich die StadtwächterInnen ja auch gegen Hunde verteidigen können müssen. Ich bin nun wahrlich kein Tier-Experte, aber einem scharfen Hund Pfefferspray in die Augen zu sprühen erscheint mir noch gefährlicher als evschlin Wochenendausflug mit Jörg Haider.)

Ein Pfefferspray ist eine gefährliche Waffe, dies wird leider gerne verschwieden oder verharmlost. Gerade bei Personen, die starke Medikamente oder Drogen eingenommen haben, kann der Einsatz von Pfefferspray auch tödlich enden (siehe Artikel im Spiegel Online).

Und natürlich steht eine Bewaffnung im krassen Widerspruch zu den Bemühungen von SPÖ, ÖVP und FPÖ die Stadtwache als service-orientiertes Ordnungspersonal zu verkaufen. Diese Forderung lässt sich sehr einfach dechiffrieren: Die Stadtwache soll mehr Autorität und Durchsetzungskraft bekommen. Und was wird der nächste Schritt sein? Der Ruf nach mehr Kompetenz, und das heißt Ausweiskontrollen, Personen-Durchsuchungen und Strafmöglichkeiten. Eine Forderungsspirale ganz im Sinne des wirklichen Erfinders, der FPÖ, wird sich in Gang setzen. Und es wird sich herausstellen, wie lange die SPÖ als de-fakto gesetzgebende Macht in Linz den populistisch leicht verkaufbaren Forderungen standhalten wird.

Es steht zu befürchten, dass die Linzer SPÖ so wie die Welser GenossInnen lieber ihren eingeschüchterten, sich nach der Utopie Sicherheit sehnenden StammwählerInnen Marke 50+ beweisen wollen, dass sie sich ihrer Probleme annehmen. Denn dass man einen Detlef Wimmer, eine FPÖ populistisch in ihrem ureigenstem Territorium, dem Geschäft mit der Angst, nicht überholen kann, hat die österreichische Sozialdemokratie leider bis heute noch nicht gelernt.

Daher zum Schluss noch ein Vorschlag: Schaffen wir die Stadtwache einfach ab und kaufen dafür jedem Linzer/jeder Linzerin einen Pfefferspray: Diese kosten pro Stück 4 €, bei 200.000 LinzerInnen macht das gesamt nur 800.000 € – und voilà, wir haben in der vielzitierten Krisenzeit 1.000.000 € gespart. Dann kann jede/r Ordnungsdienst spielen, sich dabei sicher fühlen und die AugenärztInnen machen auch noch einen ordentlichen Reibach.

Interview mit Karl Klar und Merlins Mam auf Subtext.at

Oliver Lukesch hat in der letzten Ausgabe des Onlinemediums subtext.at Karl Klar und Merlins Mam zur Stadtwache interviewed:

subtext.at: Das Ziel der Initiative ist es, die Stadtwache zu verhindern. Was sind eure konkreten Kritikpunkte?
Merlins Mam: Ich kann jetzt nicht konkret die Kritikpunkte aufzählen, die die BürgerInninitiative beinhaltet, da ich sie nicht auswendig gelernt habe. Was dahinter steckt ist, dass die Stadtwache ersatzlos gestrichen werden soll.

Karl Klar: Ich denke jeder hat verschiedene Punkte, warum er gegen die Stadtwache ist. Wir haben die Mitglieder der Initiative auch gebeten, einzelne Statements auf der Website abzugeben, da sieht man schon sehr stark, dass es verschiedene Ansatzpunkte gibt.

Für mich persönlich stehen ein paar Sachen im Vordergrund: Zum einen, dass man den rechten Kräften unserer Gesellschaft nicht erlauben darf, die Diskussion so weiter zu treiben, wie sie bisher geführt worden ist, da dies in der Beschneidung von BürgerInnen-Rechten enden würde. Das andere ist, dass es mit der Einführung einer Stadtwache zu einer Militarisierung des öffentlichen Raums kommen würde – man schließt Randgruppen unserer Gesellschaft aus, man verschärft Konflikte, statt sie zu lösen.

Merlins Mam: Ich empfinde die Stadtwache als ein Kontrollsystem, welches verhindern soll, was so nicht zu verhindern ist. Was uns verkauft wird ist eine fiktive Sicherheit, die nur fiktiv sein kann, es geht um das Finden eines Sündenbocks. Da wird Geld für etwas freigegeben, was vor der Wahl nicht thematisiert worden ist.

Das ganze Interview findet sich hier: Subtext.at – „Konzept keines da, Geld da – wo gibt’s das?“

Die kritische Plattform zur Stadtwache Linz startet

Linz soll eine Stadtwache bekommen. Eine Entwicklung, der viele nicht tatenlos zusehen wollten, und so formierten sich in kürzester Zeit verschiedene kritische Gruppierungen, welche sich nun über diese Plattform vernetzen können.

Von Anfang an dabei ist eine KünstlerInnengruppe rund um Karl Klar, das Radio FRO sowie die BürgerInneninitiative „Linz braucht keine Stadtwache „. Wir hoffen, durch ein gemeinsames Auftreten größere Aufmerksamkeit in einer Welt der medialen Verkürzung der Botschaften zu erreichen. Wir wollen kritische Beiträge über die Stadtwache veröffentlichen, wir wollen genau hin sehen, gegen wen und gegen welche Gruppen die Stadtwache agieren soll. Auch sollen die diversen Medienbeiträge zur Stadtwache hier gesammelt werden.

Wenn auch ihr ein Linz ohne privater Stadtwache unter dem Kommando eines mit Verbindungen ins rechtsextreme Lager gesegneten Stadtrates Detlef Wimmer wollt, unterstützt uns: Unterschreibt die Unterschriftenaktion der BürgerInneninitiative (in Kürze online), beteiligt euch beim Radio FRO Projekt, tragt euch in den Newsletter ein, oder werdet selbst aktiv. Schreibt Kommentare, schickt uns kritische Beiträge, empfehlt unsere Homepage an eure FreundInnen!

Es ist noch nicht zu spät, im aktuellen Sicherheitsdiskurs eine engagierte Position gegen Angstmache und Ausgrenzung einzunehmen. Wir dürfen nicht zusehen, wie die Rechte mit Schlagworten wie „Sicherheit“ genau jene angreift, die ohnehin selbst in prekären Umständen gefangen sind. Die Entwicklung einer Gesellschaft misst sich daran, wie wir mit den Schwächsten umgehen. Eine Law-and-Order Politik ist sicher nicht der richtige Weg, um Fragen der Obdachlosigkeit, Perspektivenlosigkeit und Migration zu lösen.

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