Millionen für Kleingeist und Law&Order statt für ein soziales und weltoffenes Linz

BürgerInneninitiative „Linz braucht keine Stadtwache“ zur geplanten Aufstockung der Stadtwache
Mit Bestürzung haben wir davon erfahren, dass der Sicherheitsausschuss der Stadt Linz mit Stimmen der SP, VP und FP die Aufstockung der Stadtwache (Ordnungsdienst der Stadt Linz) beschlossen hat. Wenn Finanzausschuss und Gemeinderat noch zustimmen, patroullieren im Herbst somit 30 Stadtwache-Bedienstete auf den Straßen von Linz.

Wir sind bestürzt, weil:
1. Die Stadtwache in den ersten sieben Monaten ihres Bestehens den BürgerInnen dieser Stadt keinen wirklichen Nutzen sondern nur Kosten gebracht hat.

2. Bereits bis dato Vorfälle bekannt sind, bei denen MitarbeiterInnen der Stadtwache ihre Kompetenzen überschritten haben oder sich ungebührlich gegen PassantInnen verhalten haben.

3. Eine rechte „Law&Order“-Politik, welche die Menschen in dieser Stadt verunsichert, spaltet und zum Teil vertreibt, nicht nur fortgesetzt, sondern sogar noch ausgeweitet wird.

4. Die Linzer SP zum wiederholten Mal aus machtpolitischem Kalkül dieser Politik zustimmt, statt endlich ein klares Zeichen gegen die Verhetzung und Verunsicherung der rechten Stadtparteien zu setzen.

5. Womöglich mit der Aufstockung auch eine Kompetenzausweitung kommt und 30 unqualifizierte Stadtwache-Bedienstete BettlerInnen wegweisen, strafen und festnehmen dürfen.

Mit der Aufstockung wird die Stadtwache den BürgerInnen annähernd 1,3 Millionen Euro im Jahr kosten. Während in den Bereichen Kultur, Soziales, Bildung, öffentlicher Verkehr, etc. aufgrund der angespannten Finanzsituation Kostenbremsen eingezogen werden und zunehmend gespart werden muss, leistet sich die Stadt Linz großzügig ein politisch bedenkliches und einseitiges Projekt.

Wie kann die Stadt, die in einer veritablen Schuldenkrise steckt, weitere Millionen in die sinnlose Stadtwache stecken? Jeder Euro in die Stadtwache ist ein Euro zuviel! Wir fordern daher die zuständigen Mitglieder des Finanzausschusses auf, schon allein aufgrund der angespannten Finanzen der Stadt, gegen die Aufstockung zu stimmen.

Detlef Wimmer Karikaturenwettbewerb verlängert!

Auf rege Nachfrage wurde die Einreichungsfrist für den Detlef Wimmer Karikaturenwettbewerb bis zum 15. April verlängert!

Als kleinen Vorgeschmack veröffentlichen wir vorab zwei der Einsendungen:



Eine Karikatur von Heli M.

Ein Comicbeitrag von Dominik L.

Mehr Informationen auf der Karikaturenwettbewerbseite.

Protest gegen Bettelverbot

Die Oö. BettelLobby ruft auf zum Protest:

1. Linzer Massenbetteln

Sa 5. März 2011, 14.00 Uhr
Linzer Landstraße (Treffpunkt Taubenmarkt)

Der oberösterreichische Landtag wird am 10. März ein verschärftes Bettelverbot beschließen. Mit diesem Gesetz sollen arme Menschen von den Straßen vertrieben werden. Die Armut wird bleiben, auch weil die Politik bei der Bekämpfung der Armut nachlässig ist. Mit Bettelverboten werden die Menschen aber bloß aus der öffentlichen Wahrnehmung verdrängt.
Wir glauben, dass Betteln ein Menschenrecht für Menschen in Not ist. Niemand bettelt freiwillig. Meist ist es der letzte Ausweg für VerliererInnen des kapitalistischen Systems oder für rassistisch Diskriminierte, denen nichts anderes übrig bleibt.

Wir fordern daher:
➢ Die Abschaffung aller Bettelverbote!
➢ Das Ende der Kriminalisierung von bettelnden Menschen
➢ Die Bekämpfung der Armut und nicht die Bekämpfung der Armen
Der öffentliche Raum muss allen gehören und nicht nur den Kaufkräftigen!

Mehr infos auf Bettellobby OÖ.

Detlef Wimmer – Karikaturenwettbewerb gestartet!

In einem Interview mit der Bezirksrundschau am 10.02.2011 hat der Linzer FPÖ-Sicherheitsstadtrat Detlef Wimmer darum gebeten, mehr Karikaturen von ihm anzufertigen. O-Ton: „Meine Bitte ist es, lieber mich zu karikieren, als die Mitarbeiter.“ Der Linzer Künstler Karl Klar hat nicht lange gezögert dieser Bitte nachzukommen und einen Detlef Wimmer – Karikaturenwettbewerb gestartet. „Wir haben zwar eine grundlegend andere Weltsicht, aber ich muss Herren Wimmer in dieser Sache Recht geben: Es gibt einen frappierenden Mangel an Detlef Wimmer Karikaturen“, so Karl Klar.

Unter allen Einsendungen werden Gutscheine der Linzer Top-Restaurants Wirt am Graben, Gelbes Krokodil und Spirali, ein Gutschein vom In-Friseur Haarschneider Franz und vieles mehr verlost. In einer Abschlussveranstaltung wird eine hochkarätige Jury in einer feierlichen Zeremonie die Sieger-Karikatur küren. Dem Sieger / der Siegerin winkt als Belohnung ein gemeinsames Foto mit Detlef Wimmer.

Mehr Informationen auf der Karikaturenwettbewerbseite.

Detlef Wimmers Karikaturenaufruf

Detlef Wimmers Karikaturenaufruf

Stadtwache betreibt Kampf gegen die Armen!

Wenige Tage nachdem das „Europäische Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung 2010“ zu Ende gegangen ist, zeigt die oberösterreichische Landespolitik, was sie unter Armutsbekämpfung versteht: die Vertreibung der Armen aus dem Stadtbild.

Mit einem Bettelverbot, wie es vom oberösterreichischen Landtag beschlossen werden soll, wird die Bekämpfung und Säuberung von Armen aus dem öffentlichen Raum zum Gesetz gemacht. Ein solches Gesetz stellt eine Menschenrechtsverletzung nach Artikel 8 und 10 der Europäischen Menschenrechtskonvention dar. Sollte es daher in Kraft treten, überlegen wir den Gang zum Verfassungsgerichtshof.

Daneben lehnen wir strikt eine Kompetenzausweitung und Kontrolle des „Bettelverbots“ durch die Linzer Stadtwache ab. Die Stadtwache ist nicht nur eine Geldverschwendung, sie wird immer mehr zur Bedrohung für Menschen, deren einziges „Verbrechen“ es ist, in Armut zu leben. Armut nicht sehen zu wollen kann rechtlich jedoch nicht geschützt sein!

Bereits vor Einführung dieser Truppe warnte die BürgerInneninitiative vor der jetzt eintretenden Entwicklung. Die Law&Order-Fraktion um FPÖ, ÖVP und auch SPÖ gibt sich nicht mit den einmal beschlossenen rechtlichen Möglichkeiten und personellen Ressourcen zufrieden, sondern arbeitet an ihrer schleichenden Ausweitung. „Sicherheit“ im Verständnis der herrschenden Politik besteht im Schutz der „ordentlichen Bürger“ vor der Belästigung durch gesellschaftliche Realitäten. Die Stadtwache kann keine Probleme lösen, sie kann sie nur verdrängen und verschärfen.

Daher: Wir fordern einmal mehr die sofortige Auflösung der Stadtwache!